Rubbish Café in Berlin

In Berlin hat das erste Rubbish-Café eröffnet. Dort wird Plastikmüll zur Währung, denn alte Joghurt-Becher oder gebrauchte Flaschen können gegen einen Kaffee oder Tee getauscht werden. Und wer will, kann auch noch in der „Wertstoff Academy“ verweilen.

Bezahlt wird mit Plastikmüll


In Berlin ist das erste deutsche „Rubbish Café“ eröffnet worden. Inhaber ist die Firma Ecover, einer der größten Hersteller ökologischer Reinigungsmittel in Europa. Die Marke möchte damit auf das Übermaß an Plastikmüll aufmerksam machen und zeigen, dass es sich bei Plastikmüll um einen Wertstoff handelt. Noch bis Sonntag, den 14. Oktober, können Besucher im Café Hermann Eicke in der Brunnenstraße 45 ein Heißgetränk ihrer Wahl mit einer alten, sauberen Plastikverpackung bezahlen.

Wie der Plastikmüll recycelt werden kann, demonstriert Ecover vor Ort in seiner „Wertstoff Academy“. Dort wird gezeigt, dass aus Plastikmüll wieder ein neuer Gebrauchsgegenstand entstehen kann: Besucher können ihr eigenes Unikat in Form einer Wäscheklammer gleich mitnehmen.

Mit der Aktion möchte Ecover für das Thema Plastik sensibilisieren und eine Plattform für diejenigen bieten, die sich über Recycling informieren und austauschen möchten. „Wir müssen Plastik grundsätzlich neu denken: Wie wir es herstellen, verwenden, wiederverwenden und recyceln. Wir glauben, dass unsere Branche hier mehr Verantwortung übernehmen muss, weil es systematisch einfach falsch ist, ein langlebiges Material wie Plastik nur einmal zu verwenden“, erklärt Tom Domen, Longterm Innovation Manager von Ecover.

Ecover selbst hat Anfang des Jahres den ersten Schritt gemacht und einen neuen Flaschenkörper für seine Spülmittel herausgebracht, der zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial besteht und selbst leicht recycelbar ist. Im Vergleich zu Neukunststoff hat der recycelte Kunststoff einen um 70 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck. Ecover will bis 2020 das gesamte Sortiment komplett auf Recycling-Kunststoff umstellen und damit die Verwendung von Neukunststoff deutlich zu reduzieren.

 

© 320° | 16.10.2018

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