Fremdstoffe erkennen

In Hessen gehen einige Kommunen stärker gegen Fremdstoffe im Biomüll vor. Sie setzen Detektoren ein, um Metalle und Plastik zu erkennen. Wer falsch sortiert, erhält die gelbe oder auch die rote Karte.

Detektoren untersuchen Biomüll


Fremdstoffe wie Plastik und Metall in Biotonnen stellen Entsorger auch in Hessen vor Probleme. Einige Kommunen im Land kontrollieren daher, ob die Bürger ihre Biotonnen korrekt befüllen.

Im Kreis Gießen etwa sind zwei Abfuhrwagen mit Detektoren unterwegs, die Metall im Müll erkennen können. Ist eine Tonne falsch gefüllt, werden gelbe oder rote Karten verteilt. Bei Gelb erhalten die Bürger nur die Information, dass sie nicht richtig sortiert haben und wie das vermieden werden kann. Bei Rot bleibt die Tonne stehen. Dann muss entweder selbst nachsortiert oder der Bioabfall muss kostenpflichtig als Restmüll abgeholt werden.

Bundesweit haben bereits viele Kommunen begonnen, die Bürger über die richtige Befüllung der Biotonne aufzuklären. In manchen Kommunen ist der Anteil der Störstoffe besonders hoch: In Oldenburg etwa enthalten die Biotonnen bis zu 25 Prozent Störstoffe, wie eine Anfang 2018 vorgenommene Analyse des Oldenburger Bioabfalls ergeben hat. So wurden bei der Analyse beispielsweise Dosen, Kunststoffeimer, Windeln, Gartengeräte oder Batterien in den Biotonnen gefunden.

Die Stadtverwaltung versucht zunächst, mit einer Informationskampagne die Bürger zum richtigen Trennen zu bewegen. Im weiteren Verlauf wird die Stadt auch „gelbe Karten“ verteilen, wenn die Biotonnen weiterhin Störstoffe enthalten. In letzter Konsequenz droht der Oldenburger Abfallwirtschaftsbetrieb ebenfalls, die Biotonnen nicht zu leeren.

 

© 320°/dpa | 08.11.2018

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