In der Nähe von Prag

In Tschechien ist eine neue Kühlgeräte-Recyclinganlage in Betrieb gegangen. Die Anlage erreicht eine hohe Verwertungsquote und kann rund die Hälfte des Geräteaufkommens in Tschechien behandeln. Der Rückbau der Kühlschränke erfolgt in zwei Stufen.

„Eine weltweite Vorzeigeanlage“


Die neue Anlage wurde von Rumpold Tschechien, einem Tochterunternehmen von Saubermacher, offiziell in Betrieb genommen. Ihren Standort hat die Anlage in Havlickuv Brod, nahe Prag. „Zentrale Aufgabe der Kühlgeräte-Rückproduktion ist die vollständige Erfassung und fachgerechte Vernichtung der umweltschädlichen FCKW-Anteile“, teilt Saubermacher mit. Zugleich sollen möglichst viele Sekundärrohstoffe gewonnen werden.

Das sind die Eckdaten der neuen Anlage:

  • Die Kapazität der Anlage liegt bei 170.000 Geräten pro Jahr.
  • Der Rückbau von ausgedienten Kühlschränken, Gefriertruhen und Co erfolgt in zwei Stufen.
  • Die erste Produktionsstufe legt die Kühlgeräte trocken, saugt das FCKW-Öl-Gemisch aus dem Kühlkreislauf ab und trennt dieses mittels speziellem Wärme- und Druck-behandlungsverfahren voneinander. Im Anschluss werden Kompressoren, Holz- und Glasteile sowie schadstoffhaltige Bauteile ausgebaut.
  • Die zweite Produktionsstufe zerkleinert die Geräte, separiert die verschiedenen Materialien voneinander und holt das Treibmittel FCKW aus den Isolierschäumen heraus.
  • Die Verwertungsquote liegt bei 96 Prozent. Der Anteil der stofflichen Verwertung liegt bei 88 Prozent. Der stoffliche Recyclinganteil wird von WEEELABEX 2, einem Qualitätszertifikat, bestätigt.
  • Die Anlage verarbeitet 50 Prozent des tschechischen Kühlgerätemarktes.
  • Die Investition für die neue Anlage belief sich auf 5 Millionen Euro.

Laut Saubermacher ist die neue Anlage eine „weltweite Vorzeigeanlage“. „Mit einer Verwertungsquote von 96 Prozent liegen wir nicht nur weit über der EU-Vorgabe von 85 Prozent. Wir nähern uns mit großen Schritten der 100 Prozent Marke“, sagt Gerhard Ziehenberger, Vorstand Technik Saubermacher AG. „Bemerkenswert ist, dass der Anteil der stofflichen Verwertung bei 88 Prozent liegt“, ergänzt Hans Roth, Saubermacher Gründer. Mit der neuen Anlage seien zwanzig neue Arbeitsplätze geschaffen worden.

 

© 320° | 26.09.2018

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