Erneute Probleme

Noch vor einem halben Jahr schien die Papierfabrik Feldmuehle gerettet. Doch nun stellt die Firma erneut Insolvenzantrag. Grund sind unerwartete Entwicklungen.

Papierfabrik Feldmuehle stellt erneut Insolvenzantrag


Rund ein halbes Jahr nach ihrer Rettung hat die Papierfabrik Feldmuehle erneut einen Insolvenzantrag gestellt. Das Verfahren soll in Eigenverwaltung erfolgen, wie die Feldmuehle GmbH am Dienstag in Uetersen mitteilte. Als vorläufiger Sachwalter sei vom Amtsgericht Pinneberg der Hamburger Rechtsanwalt Dietmar Penzlin bestellt worden.

Das Management bleibt bei einer Eigenverwaltung im Amt, wird aber in seiner Geschäftsführung vom Sachwalter kontrolliert. Der Geschäftsbetrieb werde weitergeführt, teilte Feldmuehle mit. Die Firma produziert Etiketten-, Verpackungs- und grafische Papiere. Sie hat bei rund 400 Mitarbeitern eine jährliche Produktionskapazität von etwa 250.000 Tonnen Papier.

Als Grund für den neuerlichen Insolvenzantrag nannte das Unternehmen unerwartet gestiegene Energiekosten sowie höhere Bezugspreise für Rohstoffe. Dies habe durch erzielte Preiserhöhungen nicht kompensiert werden können, zumal die Umsätze im September und Oktober hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien.

Das 1904 gegründete Unternehmen hatte schon im Januar einen Insolvenzantrag gestellt, weil eine Zwischenfinanzierung seitens der damaligen Eigentümer nicht erfolgen konnte. Feldmuehle wurde übernommen und gehört seit Juni zu einer Tochterfirma der Berliner Beteiligungsgesellschaft Kairos Industries AG. Für die Sanierung verzichteten die Arbeitnehmer bis Ende 2019 auf zehn Prozent ihres Gehalts. 20 Arbeitsplätze fielen weg.

 

© 320°/dpa | 20.11.2018

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