EAA legt Zahlen für 2012 vor
Die Recyclingquote für Aluminium-Getränkedosen liegt in Europa auf einem neuen Rekordniveau. Kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen, meint der EU-Aluminiumverband EAA. Im Gegenteil: Zusätzliche Anstrengungen und Gelder seien nötig, um die Ziele für 2015 und 2020 zu erreichen.
Sieben von zehn Aludosen werden recycelt
Die Recyclingquote für Getränkedosen aus Aluminium hat in Europa ein neues Rekordniveau erreicht. Die Quote ist in der EU 27 und den EFTA-Ländern Norwegen und der Schweiz im Jahr 2012 auf knapp 70 Prozent gestiegen, teilt der EU-Aluminiumverband EAA mit. Die gesammelten Aludosen entsprechen einer Gesamtmenge von 390.000 Tonnen an recyceltem Aluminium.
Bezieht man auch die übrigen Länder in Europa und die Türkei in die Berechnung der Sammelquote mit ein, so ergebe sich eine Gesamtzahl von über 27,5 Milliarden Dosen, deren Metall für die Produktion neuer Aluminiumprodukte verfügbar sei, heißt es seitens des Verbands. Damit scheinen die von der EAA gesteckten Recyclingziele gebrauchter Aludosen von 75 Prozent im Jahr 2015 und 80 Prozent im Jahr 2020 in greifbarer Nähe zu sein.
„Diese Zielsetzungen können allerdings nur erreicht werden, wenn die bestehenden spezifischen Sammel- und Sortiersysteme für Metallverpackungen und -dosen erheblich verbessert werden“, betont Maarten Labberton, Direktor der EAA Packaging Group. Auch die europäischen Rahmenrichtlinien müssten transparenter und einheitlicher werden. „Wir bitten die EU-Behörden dringend, ein neues EU-Kreislaufwirtschaftspaket mit zwar ambitiösen, aber realistischeren und ‚realen‘ Recyclingzielen vorzulegen.“ Die Deponierung von recyclingfähigen Verpackungsabfällen sollte unbedingt auslaufen. Für die verbleibenden unsortierten Haushaltsabfälle dürfe die energetische Verwertung einschließlich der Metallrückgewinnung aus der Schlacke von Müllverbrennungsanlagen immer nur als „zweitbeste Lösung“ dienen.
Darüber hinaus seien zusätzliche Investitionen in die Recyclinginfrastruktur in den einzelnen EU-Mitgliedsländern nötig. Nach Vorstellung der EAA könne der Europäische Kohäsionsfonds insbesondere jenen EU-Staaten helfen, deren Rückgewinnungsergebnisse noch immer unterdurchschnittlich sind. „Dieser Fonds sollten ‚intelligenter‘ genutzt werden“, fordert Labberton.