Umweltfreundliche Produktion

Die Stapler- und Lagertechnik-Sparte von Toyota will künftig nachhaltiger produzieren. Am schwedischen Standort wird daher die Fertigungsstätte für einen Teil der Produktion auf Biogas umgestellt. Das Biogas stammt aus Lebensmittelabfällen und Schlachtabfällen.

Toyota stellt Stapler künftig mit Biogas her


Die Firma Toyota Material Handling Europe stellt in ihrem Werk in Mjölby, unweit von Linköping, jedes Jahr 130.000 Stapler her. Zum Trocknen von Lackierungen wird besonders viel Energie gebraucht. Diese soll künftig aus flüssigem Biogas kommen.

Bislang setzt das Werk Flüssiggas (Propan) auf fossiler Basis ein. Pro Jahr wird dafür Gas mit einem Energieinhalt von 25 Gigawattstunden benötigt. Künftig setzt Toyota flüssiges Biogas vom regionalen Produzenten Tekniska Verken i Linköping ein. Das Unternehmen erzeugt Biogas aus Lebensmittelabfällen von Privathaushalten (45 Prozent) und der Industrie (20 Prozent) sowie Schlachtabfällen (30 Prozent), Flüssigkeiten und Fett (5 Prozent).

Vertrag über zehn Jahre

Nach der Vergärung der Abfälle wird das Gas gereinigt, auf circa minus 163 Grad Celsius abgekühlt und zu einem Gasspeicher in der Nähe der Produktionsstätte geliefert. Dort wird es wieder vom flüssigen in den gasförmigen Zustand gebracht und über eine unterirdische Pipeline zum Werk geleitet. Um das Gas zu nutzen, müssen der Druck im internen Gasnetz angehoben und die Gasbrenner für den Gebrauch von Methangas umgerüstet werden.

„Bereits 2015 haben wir die elektrische Energieversorgung unseres Werks auf Ökostrom aus Wasserkraft umgestellt“, sagt Kristian Björkman, Geschäftsführer von Toyota Material Handling Manufacturing Schweden. Der Übergang von Flüssiggas zu flüssigem Biogas sei ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der gesamten Nachhaltigkeitsstrategie.

Ab kommendem Jahr soll das Biogas für zehn Jahre in Mjölby genutzt werden. Der Vertrag mit Tekniska Verken hat einen Wert von mehr als 10 Millionen Euro. Wirtschaftliche Effekte durch die Umstellung erwartet Toyota nicht. Der Vorteil liege darin, in Zukunft 2.800 Tonnen CO2 pro Jahr zu vermeiden.

Toyota Material Handling ist Teil der Toyota Industries Corporation, einer japanischen Maschinenbaufirma, die wiederum eine Tochter des Toyota-Konzerns ist. Das Unternehmen produziert Stapler, Schlepper, Hubwagen und Kommissioniergeräte. Gefertigt wird in Schweden (Mjölby), Frankreich (Ancenis) und Italien (Bologna).

 

© 320°/bs | 26.06.2018

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