Biologisch abbaubar

Coffee-to-go-Becher sind in der Regel schwer zu recyceln. Doch ab sofort gibt es einen Kaffeebecher, der zu 100 Prozent biologisch abbaubar ist. Der Becher besteht aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen und wird nun am Markt eingeführt.

Coffe-to-go im Biobecher


Wie das Unternehmen Klüh Catering mitteilt, wird der Kaffeebecher aus Zellulose und einer Beschichtung aus PLA hergestellt. Der Becher inklusive Deckel sei zu 100 Prozent FSC-zertifiziert und zu 100 Prozent biologisch abbaubar, erklärt das Unternehmen. Klüh Catering, nach eigenen Angaben viertgrößtes Catering-Unternehmen in Deutschland, wird den Becher ab sofort einführen.

„Wir setzen mit der Einführung ein deutliches Zeichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen“, sagt Geschäftsführer Thorsten Greth. „Mit diesem Ziel haben wir uns im letzten Jahr auch der Aktion ‚United Against Waste‘ angeschlossen. Damit möchten wir die Verschwendung von Lebensmitteln deutlich reduzieren.“

Wie der Caterer hervorhebt, sind Kaffeestationen mit einem breiten Angebot an verschiedenen Spezialitäten längst auch in Firmen, Behörden und Krankenhäusern angekommen. Dort seien sie ein wichtiges Instrument zur Kundenbindung und Zufriedenheit der Mitarbeiter. Deshalb habe sich Klüh Catering zur Umstellung von herkömmlichen Kunststoffbechern auf naturesse-Produkte aus Zellulose und PLA entschlossen. Damit würden künftig rund 3 Millionen kompostierbare Bechern jährlich in Umlauf gebracht.


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Insgesamt werden in Deutschland jedes Jahr rund 3 Milliarden Coffe-to-Go-Becher verbraucht. Die Becher gelten als schwer zu recyceln. Denn damit die Flüssigkeit nicht ausläuft, sind die Becher innen mit Polyethylen beschichtet. Dieser Verbund erschwert das Recycling.

In Großbritannien jedoch setzt der Papierhersteller James Cropper schon seit einiger Zeit auf ein Verfahren, das die stoffliche Verwertung der Becher ermöglicht. Bei dem Prozess werden die Becher zunächst in lauwarmem Wasser eingeweicht, um die Papierfasern vom Polyethylen zu trennen. Das Polyethylen wird abgeschöpft, so dass nur noch Wasser und Zellstoff übrig bleiben. Anschließend werden aus der Mischung weitere Verunreinigungen abgefiltert.

Der so gewonnene Zellstoff sei so hochwertig, dass er sich für Anwendungen von robusten Verpackungsmaterialien bis hin zur Produktion von Luxus-Papieren eigne, erklärt James Cropper. Der separierte Kunststoff wird getrocknet, zerkleinert und an Recyclingfirmen weiterverkauft. James Cropper trennt und verarbeitet nach eigenen Angaben pro Woche rund 10 Millionen Pappbecher. Inzwischen arbeitet der Papierhersteller auch mit McDonald‘s zusammen.

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