Urteil

Das Landgericht Ulm hat Klarheit geschaffen: Die Drogeriemarktkette Müller muss ausgediente Elektrogeräte zurücknehmen. Anlass war eine Klage der Deutschen Umwelthilfe.

Gericht zwingt Drogeriemarkt Müller zur Rücknahme von Elektroaltgeräten


Als die Deutsche Umwelthilfe (DUH) im vergangenen September Testbesuche in Supermärkten und Drogerien durchführte, fiel das Ergebnis ernüchternd aus. Von den 34 besuchten Filialen bot keine einen verbraucherfreundlichen und sachgerechten Rücknahmeservice an, bilanzierte die DUH. Die Drogeriemarktkette Müller hatte sich nach Angaben der Umwelthilfe sogar geweigert, Elektroaltgeräte zurückzunehmen.

Der Umweltverband reichte daraufhin Klage vor dem Landgericht Ulm ein. Das Urteil wurde nun gefällt. Demnach wurde die Drogeriemarktkette verpflichtet, ausgediente Elektrogeräte zurückzunehmen. „Das Urteil ist ein wichtiges Signal an alle Supermärkte und Drogerien, ihre Pflicht zur Rücknahme von Elektroschrott ernst zu nehmen“, erklärt DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Aktuell liegt die Sammelquote alter Elektrogeräte in Deutschland bei nur 44 Prozent und damit deutlich unter der gesetzlichen Vorgabe von 65 Prozent. „Die sachgerechte Sammlung und fachgerechte Entsorgung sind wichtig, denn Elektroschrott enthält nicht nur Wertstoffe für ein Recycling, sondern auch Schadstoffe wie Flammschutzmittel, Schwermetalle oder leicht entzündbare Akkus“, betont Metz. „Umso erschreckender, dass große Unternehmen wie Müller erst durch Klagen dazu gezwungen werden müssen, ihrer Verantwortung zum Schutz von Umwelt sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern nachzukommen.“


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Die Umwelthilfe hatte in der Vergangenheit den zuständigen Landesbehörden wiederholt vorgeworfen, nicht umfassend zu kontrollieren und gegen Verstöße vorzugehen. Metz kündigte daher weitere Tests der Umwelthilfe in Supermärkten und Drogerien zur Rücknahme an. „Rewe, Norma und Co. sind also gut beraten, eine konsequente Rücknahme in allen Filialen sicherzustellen, verbraucherfreundliche Sammelmöglichkeiten anzubieten und Kundinnen und Kunden auch aktiv darüber zu informieren.“

320°/re

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