„Green-Marathon“

Vor einem halben Jahr waren es noch 70 Prozent, jetzt besteht der „Green Marathon“-Reifen von Schwalbe zu 80 Prozent aus recyceltem und nachwachsendem Material. Möglich wurde die Steigerung durch den Einsatz von recyceltem Nylon.

Schwalbe-Reifen nun mit 80 Prozent nachhaltigem Material


Der „Green Marathon“-Reifen von Schwalbe ist jetzt noch nachhaltiger. Möglich macht das die Verwendung von recyceltem Nylon, das in der Karkasse des Reifens verwendet wird und erdölbasiertes Nylon vollständig ersetzt. Dadurch sei der Anteil an recycelten und nachwachsenden Materialien von 70 auf 80 Prozent gestiegen, teilt das Unternehmen mit.

Das recycelte Nylon heißt Seawastex und stammt aus Fischernetzen, die nicht mehr verwendbar sind und weggeworfen werden. Der taiwanesische Karkassenhersteller Formosa Taffeta sammelt sie in Taiwan aus dem Meer und von Fischereien. Die Netze werden gesäubert, chemisch aufbereitet und zu neuem Nylongarn verarbeitet.

49 Prozent CO2-Einsparung

„Die Karkasse macht rund 10 Prozent des Gewichts im Green Marathon aus“, erklärt Felix Jahn, Leiter der CSR-Abteilung bei Schwalbe. „Dadurch haben wir es bereits ein halbes Jahr nach Vorstellung des Green Marathons geschafft, den Anteil von recycelten und nachwachsenden Materialien im Reifen auf 80 Prozent zu erhöhen.“

Da der gesamte Prozess von der Sammlung über das Recycling bis hin zur Produktion des neuen Materials in Taiwan stattfinde, würden nur geringe Transportemissionen entstehen. Insgesamt würden durch Seawastex 49 Prozent CO2eq-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Nylonkarkassen eingespart.

Nachhaltiger „Green Marathon“-Reifen | Foto: Schwalbe

Neben recyceltem Nylon besteht der „Green Marathon“-Reifen besteht auch aus recyceltem Industrieruß, Naturkautschuk, Silica aus Reisschalenasche, recyceltem Gummi und Wulstkerndraht aus recyceltem Stahl.

Der Naturkautschuk, der für den Reifen verwendet wird, stammt nach Unternehmensangaben zufolge von zertifizierten Zapfern. Über die Organisation „Fair Rubber“ zahle Schwalbe den Kleinbäuerinnen und -bauern am Anfang der Lieferkette eine zusätzliche Prämie von 0,50 Euro pro Kilogramm Naturkautschuk. Dies entspreche etwa einem Drittel des aktuellen Weltmarktpreises für Kautschuk.

320°/re

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