Marktstudie

Weltweit gibt es bereits mehr als 140 Projekte zum chemischen Recycling von Kunststoffen, wie eine neue Studie zeigt. Auch die Zahl der Anlagen, die derzeit gebaut werden oder bereits in Betrieb sind, ist im vergangenen Jahr gestiegen. Meist geht es dabei um die Pyrolyse.

Chemisches Recycling: „Indizien für einen boomenden Markt“


Die Zahl der Projekte zum chemischen Recycling von Kunststoffen nimmt weiter zu. Anfang des Jahres zählte das Beratungsunternehmen ecoprog weltweit mehr als 140 Projekte in verschiedenen Entwicklungsstadien. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 50 Projekten.

Darüber hinaus hat sich die Zahl der Projekte in der Bauphase verdoppelt und ist von 6 auf 12 gestiegen. Wie bereits im Vorjahr fokussierte sich auch in den vergangenen Monaten die Mehrheit der Projekte auf die Nutzung von Pyrolyse, schreibt ecoprog in einer aktualisierten Trendstudie.  

Parallel zur steigenden Anzahl der Projekte ist die Zahl der aktiven Anlagen von 20 auf 37 gestiegen. Insgesamt würden in diesen Anlagen fast 145.000 Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr behandelt, erklärt ecoprog. Bei den meisten dieser Anlagen handele es sich jedoch um Pilotanlagen und nicht um kommerzielle Projekte.

Unternehmen aus verschiedenen Branchen

„Der Zuwachs an Anlagen und Projektankündigungen kann als Indiz dafür gelten, dass sich diese Technologie weiterhin zu einem boomenden Markt entwickelt“, meint ecoprog. Dies zeige sich auch an der zunehmenden Zahl von Zweit- oder Drittprojekten etablierter Anbieter.

Nach wie vor seien Unternehmen aus diversen Sektoren am chemischen Recycling beteiligt. Dazu gehörten Chemie- und Ölunternehmen, die in die Produktion von Rohstoffen für die Kraftstoffherstellung investieren, sowie Start-ups und Technologieanbieter, die chemische Recyclingtechnologien entwickeln und vermarkten wollen. Auch Kunststoffhersteller und -verwerter seien im chemischen Recycling aktiv.


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Gleichwohl bleibt das chemische Recycling umstritten. Kritiker bemängeln vor allem die hohen CO2-Emissionen. Ungewiss bleibt auch, inwieweit sich das chemische Recycling wirtschaftlich durchsetzen kann. Bis heute fehlten in vielen Ländern und Regionen weltweit Vorgaben, etwa inwieweit Input- und/oder Outputströme aus dem chemischen Recycling als stoffliche Verwertung anerkannt werden, erklärt ecoprog.

320°/re

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