Standort Hanau

35 Millionen Euro will Heraeus in das Recycling von Platingruppenmetallen investieren. Damit soll der Standort Hanau ausgebaut werden. Der Konzern setzt auf einen nasschemischen Prozess.

Heraeus erweitert Recyclingkapazitäten für Edelmetalle


Der Edelmetallkonzern Heraeus ist guter Dinge, dass das Recycling von Edelmetallen weiter an Bedeutung gewinnen wird. „Wir sind davon überzeugt, dass die Nachfrage in den nächsten Jahren noch weiter steigen wird“, sagt Marius Vigener, kommerzielle Leitung Business Line Chemicals bei Heraeus Precious Metals. „Wir gewinnen Edelmetalle aus Altmaterialien quasi vollständig zurück“, ergänzt Christian Mock, technische Leitung Business Line Chemicals bei Heraeus Precious Metals. „Die Investition am Standort Hanau ermöglicht es uns, insbesondere der steigenden Nachfrage in Europa gerecht zu werden.“

35 Millionen Euro will der Konzern in die Erweiterung der Recyclingkapazitäten in Hanau investieren. Doch wie groß die Kapazitätserweiterung ausfallen wird, lässt der Konzern offen. Eine Mengenangabe zur geplanten Kapazitätssteigerung macht Heraeus nicht, auch die Höhe der bislang bestehenden Recyclingkapazität beziffert der Konzern nicht. Bis 2026 sollen „mehrere zusätzliche Produktionslinien“ entstehen, die die Kapazitäten für das Edelmetallrecycling „deutlich steigern“, heißt es lediglich.


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In den neuen Produktionslinien würden elektrolytische Verfahren eingesetzt, die den Chemikalieneinsatz reduzieren und die Ausbeute der Prozesse weiter erhöhten, erklärt Heraeus. Der nasschemische Prozess, der in Hanau zum Einsatz kommt, habe den „niedrigsten CO2-Fußabdruck der Recyclingverfahren für Platingruppenmetalle“.

Im vergangenen Jahr hatte Heraeus bereits mit dem Ausbau der Recyclingkapazitäten in Wartburg, Tennessee/USA und Santa Fe Springs, Kalifornien/USA begonnen. Im Februar 2022 gründete Heraeus gemeinsam mit BASF ein Joint Venture, das Edelmetalle aus verbrauchten Fahrzeugkatalysatoren zurückgewinnen wird. Das neue Unternehmen wird derzeit im chinesischen Pinghu errichtet.

Heraeus hat sich zum Ziel gesetzt, ab 2025 CO2-neutral zu arbeiten und ab 2033 vollständig auf den Einsatz fossiler Brennstoffe zu verzichten. Aktuell stammen 63 Prozent des weltweiten Strombedarfes aus erneuerbaren Quellen. Bis 2025 soll dieser Wert auf 100 Prozent ansteigen. Die neuen Recycling-Anlagen in Hanau werden künftig ebenfalls mit grünem Strom betrieben. Nach Konzernangaben haben recycelte Platingruppenmetalle im Vergleich zu Primärmaterial aus Minen einen bis zu 98 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck.

320°/re

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