Biokraftstoff

BP setzt den Ausbau seiner Biokraftstoff-Sparte fort: Der Mineralölkonzern investiert zehn Millionen Euro in die US-Firma WasteFuel. Das Unternehmen wandelt Abfall in Biomethanol um.

Biomethanol aus Abfall: BP investiert in WasteFuel


Biokraftstoffe haben nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch einen ganz praktischen: Sie sind problemlos geeignet für Rohre und Motoren, die es heute bereits gibt – entweder als reines „Drop-in“ oder als Mischung mit fossilen Brennstoffen. Und die Rohstoffe für die Produktion – von organischen Abfällen bis hin zu nachhaltig angebauten Energiepflanzen – sind in der Regel gut und in großem Maßstab verfügbar.

Für schwer zu elektrifizierende Branchen, wie die Luft- und Schifffahrt, könnten sie daher eine bedeutende Rolle bei der Dekarbonisierung spielen. Das sieht auch der Mineralölkonzern BP so. Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, die Produktion an Biokraftstoffen bis 2030 auf 100.000 Barrel pro Tag zu steigern. In drei Raffinerien verarbeitet BP bereits Biokraftstoff, für die Anlagen in Kwinana, Rotterdam, Castellón, Lingen und Cherry Point sind Investitionen in Milliardenhöhe geplant.

Mit einer weiteren Investition will BP nun auch die Biomethanolversorgung absichern. Der Konzern investiert 10 Millionen US-Dollar in das US-Unternehmen WasteFuel, das den Aufbau verschiedener Anlagen plant, um kommunale und landwirtschaftliche Abfälle in Biomethanol umzuwandeln.


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Die Firma WasteFuel steht offenbar noch ganz am Anfang. Wie BP erklärt, soll die erste Anlage in Dubai errichtet werden. Angaben zur Kapazität und Zeitplanung macht der Konzern nicht. Die Absichtserklärung, die BP und WasteFuel unterzeichnet haben, sieht vor, dass BP das produzierte Biomethanol abnimmt und die Unternehmen bei der Verbesserung der Biomethanol-Produktionsausbeuten und der Wirtschaftlichkeit zusammenarbeiten.

„WasteFuel-Projekte werden darauf abzielen, bei der Bewältigung der wachsenden globalen Abfallmengen zu helfen und gleichzeitig die Entwicklung kohlenstoffärmerer Lösungen für Sektoren voranzutreiben, in denen es schwierig ist, den CO2-Ausstoß zu reduzieren“, sagt Gareth Burns, Vizepräsident der Beteiligungsgesellschaft BP Ventures. „Um die Dekarbonisierung in der Schifffahrt zu erreichen, ist ein Wandel erforderlich, und Biokraftstoffe spielen eine Schlüsselrolle dabei, die Branche bei der Dekarbonisierung zu unterstützen.“

320°/sr

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