Bioabfallverwertung

Biomethan statt Erdgas: Zahlreiche Haushalte in der Region Bernburg können ab sofort mit Strom und Wärme aus aufbereitetem Biogas versorgt werden. Lieferant ist eine neue Vergärungsanlage von MVV.

MVV nimmt Vergärungsanlage in Bernburg in Betrieb


In der neuen Vergärungsanlage können nach Angaben von MVV rund 33.000 Tonnen Bioabfälle verarbeitet werden. Die Bioabfälle für die rund 20 Millionen Euro teure Anlage, die an diesem Montag offiziell in Betrieb ging, stammen aus Bernburg (Sachsen-Anhalt) und dem umliegenden Salzlandkreis. Aus ihnen wird bei der Vergärung Biogas erzeugt, das anschließend zu Biomethan in Erdgasqualität aufbereitet und in das Erdgasnetz der Stadtwerke Bernburg eingespeist wird.

Pro Jahr entstehen somit rund 21.000 Megawattstunden Biomethan. Damit könnten rund 300 Haushalte mit Wärme und 2.200 Haushalte mit Strom versorgt werden. Die Stadt Bernburg hat rund 33.000 Einwohner. Der stoffliche Output in Form von flüssigen und festen Gärprodukten, die der bei der Bioabfallvergärung entsteht, wird in der Landwirtschaft sowie im Landschafts- und Gartenbau verwendet.

Markus Bauer, Landrat des Salzlandkreises, sieht in der Vergärungsanlage einen Baustein für die Umsetzung der „Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030“. „Wir haben uns vorgenommen, bis 2030 klimaneutral zu werden“, sagte er bei der Eröffnung. Dabei spielt die Vergärung von Bioabfällen eine wichtige Rolle – denn diese spart im Gegenteil zur Kompostierung und durch die zusätzliche energetische Nutzung große Mengen CO2 ein.“ Laut MVV beträgt die CO2-Einsparung gegenüber der Bioabfallverwertung bei der reinen Kompostierung ohne energetische Nutzung etwa 7.400 Tonnen.


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„Mit der klimafreundlichen Vergärung von Bioabfällen leistet Bernburg nicht nur einen wichtigen Beitrag für eine regionale und nachhaltige Kreislaufwirtschaft, sondern wird gleichzeitig zu einem Vorreiter der Energiewende“, sagte MVV-Chef Hansjörg Roll. „Denn hier wird durch die Nutzung natürlicher Ressourcen erneuerbare Energie gewonnen, die auch den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zugutekommt.“ Der Bau der Anlage wurde vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

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