Neugründung

Der Automobilzulieferer Forvia bringt ein neues Unternehmen an den Markt. Dessen Ziel ist die Entwicklung nachhaltiger Materialien für die Autoindustrie und auch andere Branchen. Schon in wenigen Jahren soll ein Umsatz in Milliardenhöhe erreicht werden.

Nachhaltige Materialien: Neuer Lieferant für Autoindustrie


Die Ziele für das neue Unternehmen namens „MATERI’ACT“ sind hochgesteckt: Bis 2030 soll ein Umsatz von mehr als 2 Milliarden Euro erwirtschaftet werden, kündigt der französische Mutterkonzern Forvia an. Ab 2025 sollen 400 Mitarbeiter beschäftigt werden, die sich allesamt mit der Entwicklung und Herstellung nachhaltiger Materialien befassen sollen.

Die Materialien will Forvia, der weltweit siebtgrößte Automobilzulieferer, der Autoindustrie und auch anderen Branchen anbieten. Damit will der Konzern der gestiegenen Nachfrage seitens Hersteller und Endkunden nach nachhaltigen Materialien gerecht werden. So sollen die angebotenen Materialien einen CO2-Fußabdruck aufweisen, der um bis zu 85 Prozent unter dem entsprechenden Wert aktueller Werkstoffe liege.

Vereinbarung mit Veolia

Aktuell ist geplant, dass „MATERI’ACT“ im kommenden Jahr an den Start gehen wird. „Die neue Gesellschaft besitzt mehr als zehn Jahre Erfahrung mit der Formulierung und Verarbeitung recycelter und biobasierter Materialien sowie dem Variantenmanagement“, erklärt Forvia. Für die Herstellung der nachhaltigen Materialien will „MATERI’ACT“ auf Abfälle, Bio-Rohstoffe und nachwachsender Rohstoffe zurückgreifen, die verschiedene Partnerfirmen zur Verfügung stellen. Dazu zählt auch der Recyclingkonzern Veolia, der mit MATERI’ACT eine Entwicklungsvereinbarung geschlossen hat.

Ein weiterer Partner ist die Firma Ananas Anam, die mit Ananasfasern, die als Abfallprodukte anfallen, eine nachhaltige Alternative zu Leder anbieten will. „Durch den Aufbau starker Partnerschaften für biobasierte und recycelte Materialien sichert MATERI‘ACT die Versorgung mit den benötigten Mengen an Rohstoffen und versetzt die Produktionsunternehmen in die Lage, die Leistungsansprüche der Kunden zu erfüllen und eine nachhaltige Veränderung der Branche zu erzielen“, heißt es seitens Forvia.

Die neue Firma wird ihren Sitz in Lyon haben. Dort soll ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum entstehen. Geplant ist auch eine Pilotfertigungshalle, die 2023 ihren Betrieb aufnehmen soll.


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